Samstag, 11. August 2012

10.08.2012 - Stuttgart

Stuttgart und ich haben sich leider als völlig unkompatibel erwiesen. Bzw. die Stuttgarter Strassenmusikverordnung...

Da der Vormittag noch sehr nett war (vielen Dank für die russischen Lieder, Katya!), bin ich erst relativ spät in die Stadt gekommen - und habe gleich mal die erste Möglichkeit zu spielen, knapp verpasst.
Es ist in Stuttgart nämlich so, dass es zwar keiner Genehmigung bedarf, das Musizieren aber immer nur zur vollen Stunde und dann für 30 Minuten gestattet ist. Da es ausgerechnet 13:15 Uhr war, als ich hätte starten wollen, hat sich das Auspacken nicht gelohnt.
Stattdessen habe ich mich dann sehr nett mit einer weiteren Katja unterhalten, die damit beschäftigt war, einen Teil der Fußgängerzone mit Kreide zu verschönern. Was übrigens keiner zeitlich Regelung unterliegt. Allerdings scheinbar auch nicht sonderlich lukrativ ist. Nun ja, was passiert? Ich verquatsche mich und verpasse auch den nächsten 30-Minuten-Korridor. Der dann gepflegt in die Mittagspause mündet, die ein Spielverbot bis 16:00 Uhr bedeutet. Mist.

Also fläze ich mich mal wieder auf einen Schlossplatz und mache eine Zwangsmittagspause. Das ist so anstrengend, dass ich tatsächlich müde werde und wegdöse. Tja, und wann wache ich dann wieder auf? Richtig: 16:10 Uhr. Bevor ich total rammdösig werde vom Nichtstuen beschließe ich, Stuttgarts Bürokratentum den Rücken zu kehren und breche lieber etwas früher nach Heidelberg auf.

Ob diese Stuttgarter Regelung wohl direkt auf eine unter Musikern durchaus verbreitete Zeitlosigkeit abzielt? Oder ist es einfach schwäbische Ordnungsliebe? Wo ich mich erst über scheinbare Liberalität gefreut habe, beschleicht mich nun der Verdacht, dass die Schwaben einfach etwas subtiler ihre Ordnung durchsetzen als andere...   

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